Schulleben
Die Gesamtschule Hürth ist eine Schule im Aufbau. Dies bedeutet, dass wir in den kommenden Jahren jeweils einen neuen Jahrgang mit Schülerinnen und Schülern mit je 4 Klassen (bzw. 5 Klassen, wenn der Neubau fertig gestellt ist) aufnehmen werden. Auch unser Kollegium wird sich jedes Jahr erweitern. An unserer Schule werden dann Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen und Leistungsniveaus sowie Kinder mit und ohne Förderbedarf in den Klassen inklusiv beschult.
Am Ende der 10. Klasse werden die Abschlüsse der Sek I entsprechend der erreichten Noten vergeben: Hauptschulabschluss nach Klasse 10 (HS 10) - Fachoberschulreife (FOR) - Fachoberschulreife mit Qualifikation (FOR Q, Berechtigung zum Übergang in die gymnasiale Oberstufe). In der Oberstufe können die Fachhochschulreife und die allgemeine Hochschulreife (Abitur) erreicht werden. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule bekommen, wenn sie die Qualifikation für die Oberstufe erhalten und sich fristgerecht angemeldet haben, auf jeden Fall einen Platz in unserer Oberstufe, die wir ab dem Schuljahr 2020/21 aufbauen.
Der Tagesablauf der Kinder ist rhythmisiert und sieht neben dem Unterricht in der Klasse auch individuelle Arbeitsphasen, Projektzeiten, Werkstätten, Bewegung, Pausen, Essen, Spiel und Entspannung vor. Eine Unterrichtsstunde im Stundenplan ist an unserer Schule 60 Minuten lang. Dies hat mehrere Vorteile, u. a. steht für die Kinder mehr Zeit zur Verfügung, um Unterrichtsinhalte vertiefend zu bearbeiten und haben die Schüler/innen täglich weniger Stunden in verschiedenen Fächern, d. h. es gibt nicht so viele Wechsel von Fächern und Lehrkräften, so dass eine bessere Beziehung miteinander aufgebaut werden kann. Die reguläre, übliche 45min-Stundentafel wird umgerechnet, dabei entstehen rechnerische Überhänge, die in die Lern- und Projektzeit fließen. Die Unterrichtsinhalte der Lehrpläne werden verteilt auf die Unterrichtsstunden und die Inhalte der Lern- und Projektzeit. Zusätzlich zum Fachunterricht (zu dem auch Fächer gehören, die die Kinder von der Grundschule her noch nicht kennen, wie Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften oder Arbeitslehre) sind im Stundenplan folgende weiteren Komponenten fest verankert:
Lernzeit – Jeder in seinem Tempo!

Einmal an jedem Schultag steht Lernzeit auf dem Stundenplan. Jeder Schüler und jede Schülerin hat hier eine Stunde lang Zeit, um selbstständig an Inhalten der Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch zu arbeiten. Die Materialien sind so gestaltet, dass eigenständiges und differenziertes Lernen mit Selbstkontrolle möglich ist. Dabei bieten die Aufgaben Hilfen und Strategien, aber auch Herausforderungen. In der Lernzeit wird sowohl allein, als auch mit Partnern und Partnerinnen gearbeitet.
Die Schüler und Schülerinnen entscheiden in der Regel selbst, an welchem Fach sie in der Lernzeit arbeiten. Damit auch jeder die nötigen Kompetenzen in allen der drei Fächer erreicht, begleiten die Lehrer und Lehrerinnen den Lernprozess und beraten die Schüler und Schülerinnen.
Rückmeldungen über ihren Lernerfolg holen sich die Schülerinnen und Schüler über schriftliche Überprüfungen, die sie selbst terminieren können.
Mit der Lernzeit möchten wir neben dem Kompetenzerwerb in den drei Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch auch das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen unserer Schüler und Schülerinnen fördern. Zudem bietet diese Lernform für die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit individuell zu beraten, zu fördern und auch zu fordern.
Projektzeit – Zeit für Projekte
Zwei Stunden in der Woche ist für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule „Projektzeit“ im Stundenraster eingeplant.
In diesen Stunden stehen Naturwissenschaftliche Elemente, Aspekte des Faches Gesellschaftslehre (also Geschichte, Erdkunde, Politik und Sozialwissenschaften), musisch-künstlerische Elemente, Aspekte der Arbeitslehre und auch das Soziale Lernen im Fokus.
Fächerübergreifend lernen die Schülerinnen und Schüler projektorientiert zu arbeiten: Fragen stellen, selbstständig recherchieren, eigenverantwortlich planen, präsentieren, Rückmeldung geben und mit Kritik umgehen.
Begonnen haben wir mit dem Thema ‚Ich, Du und die Anderen‘, ein Projekt zum sozialen Lernen. Hier können die Kinder über sich, ihre Stärken und Fähigkeiten nachdenken, das Zusammenarbeiten mit anderen ausprobieren und lernen Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Werkstätten
Für praktisches Arbeiten und Erfahrungen in Bereichen, die den Kindern Spaß machen, ihren Neigungen entsprechen und die sie frei wählen können, wird es sogenannte Werkstätten geben. Diese werden von Lehrkräften und teilweise Mitarbeiter/innen unseres Ganztagskooperationspartners „Schülergarten e. V.“ angeboten.
Das Angebot in diesem Bereich kann jetzt am Anfang, bei unserer erstmal geringen Schülerzahl noch nicht so groß sein, wird aber mit unserem Wachsen stetig ausgebaut. Auch werden wir hier versuchen, ehrenamtlich engagierte Menschen zu finden, die ein Werkstattangebot durchführen können.
Klassenrat
Soziales Lernen, miteinander auskommen, sich gegenseitig unterstützen und eine gute Gemeinschaft werden sind wichtige Aspekte unseres pädagogischen Verständnisses und bilden die Grundlage für gutes Lernen.
Aus diesem Grunde werden die Kinder von Anfang an mit der Methode des „Klassenrates“ vertraut gemacht. Hier lernen sie, wie sie selbstständig und gemeinschaftlich ihre Angelegenheiten in der Klasse regeln und Probleme oder Streitigkeiten aus der Welt schaffen können. Daher wird jeden Freitag in der letzten Stunde der Woche der Klassenrat abgehalten. Neben dem sozialen Lernen werden die Kinder somit auch in der Entwicklung eines demokratischen Grundverständnisses gefördert und gestärkt.